So lautete einst der Titel eines Buches, dass jeder von uns Teenagern zur Jugendweihe erhielt. Nicht mehr Kind und doch noch nicht erwachsen. Daran muss ich gerade so oft denken. Vor 27 Tagen endete meine Schwangerschaft. 3 kleine Jungen wurden geboren. Mama bin ich nun aber trotzdem irgendwie noch nicht.
Wir verbringen die Tage auf der Neonatologie. Wir sitzen bei unseren Kindern. Wir wickeln, wir füttern, wir waschen. Seit einigen Tagen darf ich sogar Stillversuche machen. Manchmal, wenn wir eine liebe Schwester erwischen dürfen wir sogar 1h mit Monitoren auf dem Krankenhausgelände spazieren gehen… Abends gehen wir ins Ronald McDonald Haus. Immer mit einem schlechten Gewissen im Gepäck. Man lässt seine Kinder alleine. Immer und immer wieder. Was uns hilft nicht durchzudrehen, sind wir miteinander und Eltern, die wir im Ronald McDonald Haus kennengelernt haben. Die gleichen sorgen und Probleme verbinden und es tut so gut gemeinsam zu frühstücken oder mal TV zu gucken um auch auf andere Gedanken zu kommen 🤗
Früh am Morgen kommen wir wieder und alles beginnt von vorne. Zwischendurch bimmeln Alarme (furchtbar), kommen Schwestern rein und aus, stellen Ärzte Fragen, pumpe ich ab oder lege ich an und schreien Kinder ringsum…
Zur Ruhe kommt man nicht wirklich, dabei haben wir schon den Luxus eines Zimmers nur für uns alleine 🙄😑 Alles muss man mit den Schwestern abstimmen und verabreden… Zum Glück dürfen wir unsere Jungs aber schon eigenständig heraus nehmen, selbst dafür brauchte man ja anfangs Hilfe. Und die Schwestern sind zwar nett, haben aber auch mal gute und schlechte Tage. 🙈🙉🙊
So langsam kommt ein Ende in Sicht. Unsere Jungs machen das ganz fantastisch. Nach nur 4 Tagen brauchten sie keine Sauerstoffunterstützung mehr. Seitdem üben wir auch schon das Trinken. Alfred hatte den Bogen schnell raus und braucht nach knapp 4 Wochen schon gar keine Magensonde mehr. Edgar und Gustav üben fleißig. Ab und an schaffen sie sogar ihre ganze Portion, spucken oder erbrechen dann aber leider oft 😖 Trotzdem nehmen beide auch weiter gut zu. Also noch alles im Lot. Bei den großen, also Alfred und Edgar wurde gestern das Coffein abgesetzt, bei Gustav heute. Dieser „Kaffee“ soll Frühchen daran erinnern zu atmen. Nun kann es also in den kommenden Tagen zu Abfällen in der Sauerstoffsättigung kommen. Wir hoffen natürlich, dass sie stabil bleiben 🤗🙏😊 Wenn dann alle Jungs ihre Mahlzeiten regelmäßig aus der Flasche oder Brust schaffen, wenn sie auch weiterhin stabil bleiben und es schaffen ihre Temperatur zu halten, dann dürfen wir nach hause (und dann geht der Wahnsinn erst richtig los, glaube ich 🙈🙉🙊)…
Die Prognosen schwanken je nach Arzt zwischen 2-4 Wochen. Ich bin nunmehr 9 Wochen hier in der Klinik bzw auf dem Gelände und hätte NICHTS dagegen endlich wieder nach hause zu dürfen… Aber Bammel habe ich davor natürlich auch. Plötzlich die volle Verantwortung für 3 Babys zu haben wird nicht ohne sein. Wir werden kaum mehr Schlaf bekommen und müssen uns dann erstmal zu hause organisieren… Trotzdem freue ist mich wie blöd darauf 😍😊
Ich hoffe das Stillen klappt dann weiterhin so gut. Ich kann den Rabauken momentan täglich knapp 1l Milch anbieten. Leider muss ich momentan aber stillen und pumpen gleichzeitig und das ist ganz schön zeitraubend. Ich konnte aber alle drei schon anlegen. Gustav und Edgar schaffen meistens so 10-20g und Alfred (unser Streber, von den Ärzten auch Vorzeigedrilling genannt 😎) gerne auch mal 70g. Das Stillen genieße ich unendlich. Ich habe mir immer so sehr gewünscht mal mein Kind zu stillen und bin so froh, dass es trotz der Umstände (Frühchen, Kaiserschnitt, fehlende Nähe) trotzdem ganz gut klappt 😍 Alle drei voll zu stillen wird schwierig, aber ich bin froh, ihnen überhaupt etwas anbieten zu können. 😍
Wann ich wieder bloggen kann, weiß ich noch nicht (wie bitte macht ihr Mamis das? Wir sind ja noch nicht mal zu hause und ich bin schon viel zu müde und geschlaucht dafür 🙈). Allein für diesen Artikel habe ich 3 Tage gebraucht 😂😂😂 also seid mir bitte nicht böse, wenn nicht allzuoft etwas kommt.